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Die Ernährung von Aquarienfischen

- Herausforderung oder lästige Pflicht?

 

Die Haltung von Zierfischen in Glasbehältern kannten schon unsere Groß- und Urgroßeltern. In dem damals klassischen Kugelglas schwammen ein oder zwei Goldfische umher, die, wenn es trockene Brotreste gab, gierig an die Wasseroberfläche kamen. Da die meisten dieser Lebewesen bei dieser praktizierten Haltung ohnehin keine lange Lebenserwartung hatten, wurde umso weniger auf eine ausgewogene und halbwegs artgerechte Ernährung geachtet.

 

Goldfischglas (Alter Stich)


Heute ist es möglich, unter Einsatz moderner Aquarienanlagen und Hightech-Technik fast jede Fischart zu Hause zu halten. Besondere spezielle Verfahren machen es möglich, Salmler  des Amazonas – die extrem weiches und saures Wasser benötigen, als auch die prächtigen Buntbarsche der afrikanischen Seen – die ein hartes und alkalisches Wasserniveau benötigen zu halten. Und selbst die besonders attraktiven, aber empfindlichen Fische aus den Riffen der Meere bringen exotische Stimmung ins Wohnzimmer.

 

... ob Südamerika (hier ein schönes Salmlerbecken) ...Afrika (hier ein Becken mit Chichliden)

 

... oder ein tropisches Riffaquarium, heute ist (f

... oder ein tropisches Riffaquarium - heute ist (fast) alles möglich

 

Bemerkenswerter Weise wird bei der Planung und Installation viel Wert auf notwendige Technik gelegt. Da werden Aquarien gebaut mit integrierter Ebbe und Flut-Simulation, mit computergesteuerten Lichttechniken, die Sonnenaufgänge, Gewitter und Mondlicht nachbilden und mit Messgeräten ausgestattet, die jeden Parameter der Wasserzusammensetzung digital mit Warneinrichtung messen und aufzeigen.

 

Und wie ist es mit der Ernährung unserer stummen Freunde, die ja oftmals sündhaft teurer sein können? Reicht hier einheitliches Flockenfutter aus der Dose, preiswert bei XY erstanden?

 

Bei der Ernährung von Zierfischen, egal ob klein oder groß, teuer oder billig, aus Süß- oder Meerwasser sind immer die Hauptbestandteile der natürlichen Nahrungsquellen zu berücksichtigen. Mit einem Allround-Flockenfutter sind beispielsweise Tiere mit überwiegend pflanzlichem Nahrungsbedarf dauerhaft nicht gesund zu halten. Dieses gilt natürlich auch im umgekehrten Fall bei überwiegenden Fleischfressern, die, einem allgemein vegetarischen Trend folgend nunmehr mit „gesundem“ Algenfutter beglückt werden.

 

Flockenfutter in preiswerter Großpackung - ist hier gesunde Ernährung sichergestellt? (Werbefoto)


Auch ist es bei vielen Fischarten nicht getan die richtige Dose im Supermarktregal zu finden, hier muss zumindest ergänzend „Originalfutter“ gereicht werden. Bis auf wenige Arten, die ausschließlich „lebende Futtertiere“ bevorzugen, kann dieses auch aus hochwertigem Frostfutter bestehen, was oftmals einen sehr positiven Einfluss auf Gesundheit und Vitalität unserer Wasserbewohner hat.

Gleiches kann auch für andere Futterarten gelten, die nicht im Standartfutter enthalten sind.

Beispiele hierfür sind: 
 

  • Tang oder Norialgen für marine Algenfresser (siehe gesonderten Artikel auf dieser Homepage), 
  • lebende Fische/Futtertiere für spezielle Räuber, 
  • Spezialfutter für Filtrierer (Korallen, Muscheln etc.), 
  • niedere Tiere für entsprechende Futterspezialisten, 
  • für Pflanzenfresser Obst und Gemüse (z. B. Salat, Möhren, Gurke, Banane etc.)

 

Feilenmuschel (hier vermutlich eine Lima scabra) benötigen als Filtrierer regelmäßig Spezialfütterungen

 

Bei der Ernährung/Fütterung von Aquarienlebewesen sind auch spezielle physiologische Gegebenheiten zu berücksichtigen. Dieses ist entscheidend für die Häufigkeit und Menge der einzelnen Gaben.

Wenn afrikanische Buntbarsche sich ihre Tagesration (reicht oft auch für 2 Tage) mit einer einzigen Mahlzeit „reinschlagen“ können, sichtbar am deutlich gefüllten runden Bauch, so gibt es Fischarten, die nur winzigste Mengen aufnehmen können, dafür aber sehr oft über den Tag verteilt.

Paradebeispiel hierfür sind die wunderschönen Fahnenbarscharten (kurz Anthias genannt) aus den verschiedenen Riffen unserer Meere. Diese Fische „stehen“ im Meer an strömungsintensiven Riffüberhängen,quasi durchgängig mitten in ihrer Hauptnahrungsquelle (tierisches Plankton).

Diese Lebensweise führte dazu, dass sich im Evolutionsprozess der Magen der bunten Gesellen stark verkleinerte. Füttert man diese Tiere zu Hause zweimal täglich, so verhungern sie, obwohl sie sichtbar fressen – sie sind nicht in der Lage die benötigte Tagesmenge in den wenigen Fütterungen aufzunehmen. Abhilfe wäre hier die Aufstellung mehrere Futterautomaten, die kleine, aber häufige Futtergaben ins Aquarium gewährleisten.

 

Während die kleinen Fahnenbarsche (hier Pseudanthias squamipinnis), bedingt durch ihren kleinen Magen viele kleine Futtermengen benötigen, begnügt sich der Rotfeuerfisch (hier ein Pterois volitans) mit wenige, dafür größere Rationen (Quelle: Jookant/pixelio.de)


Andere Tiere benötigen gemäß ihrer Lebensweise einmalige oder große Futterportionen. Dieses gilt meist für räuberische größere Fische, die sich nach „Jagd“ und Futteraufnahme wieder „zur Verdauung“ in ihr Versteck zurückziehen (z. B. Barsche, Muränen etc.). Durch zu kleine Portionen werden derartige Tiere in ihrem Lebensablauf deutlich gestört, es stellt sich meist eine starke Aggressivität ein, zum Nachteil aller Bewohner des Aquariums.

 

"Wenn ich nicht genügend zu fressen kriege - werde ich sauer!" (Quelle: Henrik-G.Vogel/pixelio.de)


Auch nicht unwichtig ist der Zeitpunkt der einzelnen Fütterungen. Sicherlich ist es schön, wenn nachmittags, nach Feierabend, eine Beschäftigung mit dem Aquarium in Form einer ausgiebigen Fütterung erfolgen kann. Jedoch müssen auch besondere zeitliche Bedingungen spezieller Tiere berücksichtigt werden. Dieses gilt z. B. für nachtaktive Tiere, oder Tiere, die sich frühzeitig zum Abend hin vollständig zurückziehen (zu späte Fütterungen würde hier -im wahrsten Sinne des Wortes- „am Ziel vorbei gehen“).

Die ausgewählten Beispiele geben nur einen kleinen Ausschnitt der zu berücksichtigen Bedingungen bei der Ernährung von Aquarienlebewesen wieder.

Es ist unschwer zu erkennen, dass es mit dem Kauf einer Dose Fischfutter bei weitem nicht getan ist, auch wenn die entsprechende Werbung immer wieder suggeriert, dass sämtliche Zierfische mit dem beworbenen Produkt optimal ernährt werden können.

Um eine der Gesundheit förderliche Ernährung sicherzustellen, bedarf es einer genauen Information hinsichtlich der natürlichen Lebensbedingungen der gehaltenen Tiere.

 

Barsche in ihrem natürlichen Habitat (Quelle: Joakant/pixelio.de)


Durch ungeeignete Ernährungsstrategien werden Gesundheit und Immunsystem geschwächt und so Sekundärinfektionen freien Lauf gelassen. Dieses muss nicht sein, informieren Sie sich und lassen Sie sich beraten.

 

Falls Sie hierzu noch Fragen haben – sprechen Sie uns an

 

Ihre Tierheilpraxis Materia Medica 

 

Kontakt:   

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Thomas Freund

Tierheilpraktiker

 

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