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Informationen und Service für interessierte Tierhalter Chronische Niereninsuffizienz - CNI - - wenn der Körper sich vergiftet Die chronische Niereninsuffizienz, kurz CNI genannt, welche begrifflich auch als chronische Nierenerkrankung (CNE) oder chronisches Nierenversagen bezeichnet wird, ist eine weit verbreitete Erkrankung. Weltweit sind ca. 500 Mio. Menschen davon betroffen, das entspricht ungefähr einem von zehn Erwachsenen. Lateinisch setzt sich der Begriff aus „in“ und „sufficiens“ zusammen, was die Begrifflichkeit von „ungenügend“ also einer ungenügenden/unzureichenden Nierenleistung entspricht. Auch bei Haustieren sind diese Funktionsstörungen vermehrt zu beobachten. Signifikant. leiden meist ältere Tiere an dieser Erkrankung. Die größte Tiergruppe nehmen dabei Katzen ein, man schätzt, dass mind. 1/3 der Katzenpopulation an einer CNI erkranken bzw. erkrankt sind. Aber auch der Anteil von erkrankten Hunden liegt bei ca. 30 %. Das tückische an dieser Erkrankung ist, dass sie meist relativ spät bemerkt wird und dann schon große Bereiche der Nieren irreversibel geschädigt sind. Ohne Behandlung wird der Organismus zunehmend mit Giftstoffen angereichert – der Körper vergiftet sich selbst mit dem schrecklichen Ausgang Exitus letalis. Der nachfolgende Beitrag soll daher neben grundsätzlichen Informationen zur Erkrankung auch die Sensibilität von Tierhaltern erhöhen, damit eine erforderliche Behandlung möglichst frühzeitig eingeleitet werden kann.
Die Nieren sind ein lebensnotwendiges Organ, welche bohnenförmig und paarig rechts und links unter der Lendenwirbelsäule, ummantelt von einer Fettgewebskapsel, im Bauchraum liegen. Sie bestehen aus Nierenrinde,Nierenmark und Nephrone.
Insgesamt werden den Nieren folgende Aufgaben zugeordnet:
Somit haben die Nieren neben ihrer ausleitenden Funktion wichtige Aufgaben hinsichtlich erforderlicher Steuerungsfunktionen, bei der Regulation des Blutdrucks, der Blutneubildung und des Knochenstoffwechsels.
Die Nieren haben eine sehr hohe Kompensationsfähigkeit, was bedeutet, dass Symptome der Erkrankung oftmals erst nach Zerstörung von mehr als 2/3 des Nierenfunktionsgewebes (Nephronen) erkennbar werden.
Die Erforschung dieser Krankheit ist noch nicht abgeschlossen. Es gibt daher einige bereits erwiesene Ursachen und andere, die für diese Erkrankung in Verdacht stehen.
Gabe von Antibiotika oder Schmerzmitteln (z. B. Metacam) ausgelöst. Auch sollte der Umgang mit Umweltgiften, Chemikalien und Futtermitteln bedachtsam erfolgen. Frostschutzmittel, Ätherische Öle, ungeeignete Futtermittel können sehr schnell eine verhängnisvolle Wirkung auf die Nierenfunktion nehmen.
Symptome einer CNI
Eine CNI ist eine Erkrankung mit einem schleichenden und sich ständig fortschreitenden Prozess, unbehandelt immer mit einem frühzeitig letalen Ausgang. Anfänglich sind, wie bereits aufgeführt, kaum, bzw. sehr unspezifische Krankheitsanzeichen erkennbar. Bei Hunden ist ggf. ein erhöhter Urinabsatz einhergehend mit vermehrter Wasseraufnahme zu beobachten, was bei Katzen jedoch selten beobachtet werden kann. Die nachfolgend aufgeführten Symptome erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Es können einzelne oder in Kombination auftretende Symptome auftreten. Auch können beobachtete Symptome auf andere Erkrankungen hinweisen, was die Notwendigkeit der Hinzuziehung eines Tiermediziners verdeutlicht.
Diagnostischer Nachweis einer CNI
Aufgrund der besonderen Problematik einer spät erkennbaren Symptomatik wäre zunächst ein regelmäßiger Check im Rahmen einer allgemeinen Untersuchung bei einem Tiermediziner sinnvoll. Insbesondere bei Auffälligkeiten sollte keine wertvolle Zeit verloren und Kontroll-untersuchungen eingeleitet werden. Eine qualitative Diagnose erfolgt später durch eine Blutuntersuchung, wo alle harnpflichtigen Werte ermittelt werden. Insbesondere Kreatinin, Harnstoff, Phosphat (sind bei CNI erhöht) und Calcium, Kalium und Natrium sind zu beachtende Werte.
Referenzwerte Katze Parameter Referenzbereich (kann von anderen Darstellungen abweichen) Kreatinin <170 µmol/l Harnstoff 5 – 11 mmol/i Phosphat 0,8 – 1,9 mmol/l Calcium 2,3 – 3,0 mmol/l Kalium 3,0 – 4,8 mmol/l Natrium 145 – 158 mmol/l
Referenzwerte Hund Parameter Referenzbereich (kann von anderen Darstellungen abweichen) Kreatinin 35 – 106 µmol/l Harnstoff 3,3 – 8,3 mmol/i Phosphat 0,7 – 1,6 mmol/l Calcium 2,3 – 3,0 mmol/l Kalium 3,5 – 5,1 mmol/l Natrium 140 – 155 mmol/l
Eine Früherkennung kann auch durch einen Urintest erfolgen, was aber einen Bluttest nicht ersetzen kann. Fallbezogen können weitergehende Untersuchungen (Röntgen, Ultraschall etc.) Sinn machen, insbesondere bei der Abgrenzung zwischen einer akuten oder chronischen Niereninsuffizienz oder anderen abzugrenzenden Erkrankungen. Der Fortgang einer CNI wird üblicherweise in vier Stadien eingeteilt, wobei die oben aufgeführten Symptome nicht eindeutig und generell für die einzelnen Erkrankungsstadien zugeordnet werden können.
Stadium I Hier sind noch keine klinischen Symptome erkennbar, keine auffälligen Blutwerte, ggf. verringerte Harnkonzentration, die Leistungsfähigkeit der Nieren liegt bei 100 %.
Stadium II Auch hier sind meist noch keine klinischen Symptome erkennbar, geringfügiger Anstieg von Harnstoff und Kreatinin ist feststellbar, Harnkonzentration ist eingeschränkt, die Leistungsfähigkeit der Nieren liegt bei rund 33 %.
Stadium III Klinische Symptome sind jetzt erkennbar (das Tier leidet), zum gestiegenen Harnstoff/Kreatinin verschlechtern sich Kalium, Calcium, Eisen und Gesamtprotein, Harnkonzentration ist stark vermindert, die Leistungsfähigkeit der Nieren liegt bei ca. 25 %.
Stadium IV Starke klinische Symptome (das Tier leidet stark), deutliche Verschlechterung aller relevanten Blutwerte, Vergiftung der anderen Organe beginnt, geringe Urinproduktion bis hin zum späteren, totalen Nierenversagen mit letalem Ausgang, die Leistungsfähigkeit der Nieren beträgt ca. 10 %
Ansätze einer ganzheitlichen Behandlung
Eine einzuleitende Behandlung sollte immer vor dem Hintergrund der Erhaltung einer guten und akzeptablen Lebensqualität ausgerichtet sein. Vorab sollten alle möglichen Begleiterkrankungen (Primär-und Sekundärerkrankungen) und die individuelle Symptomatik einbezogen werden. Diese Vorgehensweise entspricht einem ganzheitlichen Gesundheitsansatz und zielt nicht nur auf die Beseitigung eines bestimmten Symptomes oder veränderten Blutwertes hin. Natürlich müssen lebensbedrohliche Einzelsymptome (Dehydrierung, Entgiftung, Entzündungen etc.) umgehend behandelt werden, doch für eine nachhaltige Verbesserung oder zumindest Stabilisierung des Gesundheitszustandes sind weitere Maßnahmen erforderlich. Insbesondere naturmedizinische Therapien zeigen hier Alternativen zu schulmedizinischen Ansätzen auf oder ergänzen diese. Da eine CNI Einfluss auf sehr unterschiedliche Körperfunktionen nimmt (bzw. diese einschränkt) ist eine Regulation dieser Bereiche anzustreben, zumal eine CNI nicht heilbar im Sinne von Reversibilität ist. Unter diesem Gesichtspunkt müssen verschiedene „Baustellen“ bearbeitet werden.
Aus dem naturmedizinischen Ansatz bieten sich für die Behandlung einer chronischen Niereninsuffizienz verschiedene Therapien bzw. Kombinationen an, u. a.
Welche Therapie bzw. Kombination für Ihr Tier am geeignetsten ist kann nur ein Tiermediziner entscheiden, von einer Selbstmedikamentation ist daher dringend abzuraten. Darüber hinaus müssen bei CNI-Patienten immer die eingesetzten Futtermittel und Zusatzstoffe auf ihre Eignung überprüft werden. Meist ist eine Futterumstellung unumgänglich, damit weniger belastende Stoffe vom Organismus verarbeitet werden müssen. Auch hierzu wird Sie ein kompetenter Tiermediziner eingehend beraten.
Abschließend sollte auch die psychische Komponente als begleitende Einflussgröße dieser Erkrankung angesprochen werden. CNI-Patienten sollten möglichst in einem stressfreien, vertrauten und geregeltem Umfeld leben. Dieses gilt umso mehr für Katzen, aber auch bei Hunden oder anderen Tieren wirken derartige Störfaktoren negativ. Es ist wichtig, dass bei erkrankten Tieren ein möglichst guter Allgemeinzustand angestrebt wird. Hierzu zählt auch ein entsprechendes Umfeld, was dem Tier Sicherheit, Wohlbefinden und Zeit zur Genesung bieten sollte. Eine nachhaltige Behandlung einer derart komplexen Erkrankung ist nun mal nicht nur mit Pillen, Pulver oder Spritzen zu begegnen.
Oftmals kann mit einer geeigneten Behandlung ein Weiterleben auf einem lebenswerten Niveau erzielt werden. Es gibt nicht wenige Fälle, wo erkrankte Tiere mit einer CNI alt wurden und an einer völlig anderen Erkrankung oder an Altersschwäche verstarben. Natürlich ist jeder Fall anders, jeder Krankheitsverlauf folgt eignen Gesetzmäßigkeiten und auch der Zeitpunkt des Behandlungsbeginnes bzw. Entdeckung der Erkrankung spielt bei der Prognose eine entscheidende Rolle. Dennoch bestehen gute Chancen, dass Ihr Tier auch mit dieser Erkrankung noch einige Zeit mit Ihnen verbringen kann.
Ihre Tierheilpraxis Materia Medica
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Kontakt: Tierheilpraxis Materia Medica Thomas Freund Tierheilpraktiker
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