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Hecheln, Röcheln, Atemnot… - wenn unsere Tiere keine Luft bekommen
Nicht nur an warmen Sommertagen oder bei hohen körperlichen Belastungen kann es bei unseren Tieren zu vermehrtem Hecheln, Röcheln und Schnaufen oder gar Atemnot kommen. Auch außerhalb dieser temporär extremen Ursachen kann man bei manchen Tieren Probleme bei der Atmung beobachten.
Seit einigen Jahren ist die Anzahl von „tierischen Patienten“ mit Problemen im Bereich des Respirationstraktes deutlich gestiegen. Dabei versteht man unter dem respiratorischen System den gesamten Bereich der Organe und Atemwege, welche der Atmung dienen.
Der nachfolgende Beitrag soll Informationen hinsichtlich Hintergründe, Ursachen, Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten aufzeigen und dem interessierten Tierhalter die Möglichkeit geben etwas Einblick in diese Thematik zu bekommen. Begriffe, Definitionen und Physiologie
Jedes Lebewesen benötigt für die Funktionsfähigkeit seines Organismus Sauerstoff. Dieser lebensnotwendige Stoff wird bei unter Wasser lebenden Tieren wie z. B. Fischen und viele Wirbellosen Tieren durch die Wasseratmung über die Kiemen dem Körper zugeführt. Bei Menschen, Vögeln, Reptilien und Säugetieren erfolgt dieser Prozess durch Aufnahme (Atmung) der Umgebungsluft über die Lungen, was auch als Lungenatmung bezeichnet wird und Basis für die weiteren Betrachtungen sein soll.
Als Atmung (lat.: Respiratio) wird dabei das Ein- und Ausatmen von Umgebungsluft bezeichnet. Es erfolgt ein Gasaustausch zwischen Umgebung und Blut, Blut und Zellen und der Gastransport durch den Organismus. Sauerstoff wird dem Körper zugeführt, Kohlendioxid wird ausgeschieden. Es handelt sich um einen wichtigen biologischen Prozess, eine primäre Vitalfunktion ohne die ein Organismus nicht überleben kann.
Hinsichtlich der Atemwege wird zwischen den oberen Atemwegen (Nasenhöhle, Nasennebenhöhlen, Mundhöhle und Rachen/Pharynx) und den unteren Atemwegen (Kehlkopf/Larynx, Luftröhre/Trachea, Bronchien, Bronchiolen, Alveolargänge, Alveolen/Lungenbläschen). Um den erforderlichen Bedarf an Sauerstoff im Organismus sicher zustellen erfolgt die Atemregulation durch das Gehirn (Atemzentrum der Medulla oblongata). Steigt der, durch Rezeptoren gemessene Kohlendioxid im Körper an, so erfolgt ein Atemreiz, also ein gesteigertes Ein- und Ausatmen. Die Atemfrequenz gibt dabei die Anzahl der Atemzüge innerhalb einer definierten Zeitspanne (i. d. R. eine Minute) an. Bei kleinen Lebewesen kann diese Frequenz sehr hoch sein (z. B. Kolibri ca. 250 Züge/Min.), bei großen Tieren (Elefant ca. 6 Züge/Min.) sehr niedrig.
Die nachfolgende Übersicht zeigt die Atemfrequenzen (Züge / Min.) verschiedener Haus- und Heimtiere. Basis hierfür bilden gesunde, nicht adipöse Tiere im Ruhezustand mittleren Alters, die bestehenden Bandbreiten können je nach Rasse, Größe, Alter etc. variieren und dienen daher lediglich als Vergleichsgröße. Chinchilla 80-120 / Min. Kaninchen 50-150 / Min. Degu 70-110 / Min. Kanarienvogel 50-100 / Min. Farbratte 70-115 / Min. Katze 25- 35 / Min. Frettchen 30- 60 / Min. Maus 100-220/Min. Gerbil 80-100 / Min. Meerschweinchen 80-130 / Min. Goldhamster 30-130 / Min. Pferd 9 - 15 / Min. Graupapagei 30- 50 / Min. Streifenhörnchen 75 - 85 / Min. Hund, groß 11- 22 / Min. Wellensittich 75- 96 / Min. Hund, klein 18- 30 / Min. Im Vergleich hierzu liegt die Atemfrequenz beim erwachsenen Menschen zwischen 12 – 15 Züge / Min. Neugeborene Tiere und Welpen haben oftmals eine deutlich höhere Atemfrequenz. Bei Tieren, welche in der kalten Jahreszeit sich im sog. Winterschlaf/Winterruhe befinden reduziert sich die Atemfrequenz deutlich. So sinkt die Atemfrequenz bei einem Igel von 50 Züge / Min. auf 13 Züge / Min., bei Fledermäusen können sogar Atempausen von mehr als 60 Min. auftreten. Steigerung der Atmungsfrequenz
In bestimmten Situationen ist es erforderlich die Atmungsfrequenz zu steigern. Bei vielen Tieren kann man dann ein deutliches Hecheln beobachten. Beispielsweise atmet ein gesunder Hund im Ruhezustand mit geschlossenem Fang durch die Nase, gleiches gilt auch für Katzen. Bei Belastung / Hitze / freudige Erregung / Erkrankungen / Fieber / Schmerzen etc. kann durch Hecheln die Frequenz auf rund 300 Atemzüge gesteigert werden. Die Atmung verläuft weiterhin durch die Nase, aber jetzt mit geöffnetem Fang und heraushängender Zunge. Neben einer etwas höheren Sauerstoffzufuhr bzw. Entsorgung von Kohlendioxid wird primär Wasser verdunstet (bis zu 200 ml / Stunde) und so moderat die Körpertemperatur gesenkt.
Allerdings kann ein Hund durch Hecheln nur eine Außentemperatur von ca. 27 ° C ausgleichen. Da Hunde deutlich weniger Schweißdrüsen haben als Menschen bzw. andere Tiere und somit eine Temperaturregulierung nicht über Schwitzen vollziehen können sind sie auf Hecheln angewiesen.
Neben dieser von der Natur sinnvollen Funktionsweise können jedoch verschiedene andere Ursachen Grund für eine erhöhte Atmung sein, welche nachfolgend beispielhaft angesprochen werden sollen. Erkrankungen des Respirationstraktes
Eine beobachtete Veränderung der Atmung ist oft das erste Anzeichen einer Erkrankung des Respirationstraktes. Kurzatmigkeit, Atemnot, keuchende oder schnelle Atmung sollten daher ernstgenommen und das Tier immer einem Tiermediziner vorgestellt werden. Der Unterschied zwischen dem oben beschriebenem Hecheln und einer Atemnot (Dyspnoe, griechisch dys = schwierig und pnoe = Atmung) ist dabei folgender.
Hecheln: schnelle, aber oberflächliche Atmung welche primär der Kühlung des Körpers dient. Die Zungenfarbe bleibt rosarot. Dyspnoe: Atmung ist stark angestrengt, der Hund nimmt dabei meist eine ungewöhnliche Körperhaltung ein (z. B. Kopftüberstreckung). Die Zungenfarbe kann von blass-rosa bis blau (in kritischen Fällen) variieren. Es sind i. d. R. laute oder ungewöhnliche Atemgeräusche wahrnehmbar (Pfeifen, Stöhnen, Röcheln etc.). Es kann auch zu (teilweise) explosionsartigen Hustenanfällen kommen, welche aber kaum Erleichterung bringen. Oftmals ist auch eine pumpende Atmung zu beobachten. Die Tiere haben i. d. R. große Angst und schauen mit weit geöffneten Augen. Eine unphysiologische (untypische) Atmung wird klassisch in die nachfolgend aufgeführten Typen unterteilt. Für jeden der drei Typen gibt es spezifische, meist gut zu beobachtende Symptome und eine Vielzahl von möglichen Ursachen. a) Kurzatmigkeit Symptome
Hier kann man gut die Schwierigkeiten beim Atmen erkennen. Bauch und Brust bewegen sich deutlich, die Nasenlöcher werden weit geöffnet, der Fang ist geöffnet, Kopf und Nacken sind überstreckt und flach nach vorne gerichtet, die Ellenbogen werden oftmals nach außen gestellt, Probleme können beim Einatmen inspiratorische Dyspnoe) oder beim Ausatmen (exspiratorische Dyspnoe) auftreten, die Atmung ist laut und gut hörbar. Mögliche Ursachen
b) Schnelle Atmung (Tachypnoe) Symptome Atemfrequenz ist deutlich schneller als normal, anders als beim Hecheln ist der Fang meist geschlossen da hier kein Wärmeaustausch stattfinden soll/muss. Mögliche Ursachen
c) Keuchende Atmung Symptome Die erhöhte Atemfrequenz erfolgt mit meist flachen Atemzügen und offenem Fang, teilweise können Hustenanfälle ein begleitendes Symptom sein. Eine moderate Geräuschbildung ist möglich. Mögliche Ursachen
An dieser Stelle sei auch auf die Problematik der Tiere in Raucherhaushalten hingewiesen. Tiere sind zwar keine aktiven Raucher, aber müssen als Passivraucher den Rauch von Frauchen und Herrchen mit aufnehmen. Dabei ist der sogenannte Passivrauch (entstehender Nebenstromrauch beim Glimmen in den Pausen zwischen den Zügen) schädlicher als der vom Raucher eingeatmete Hauptstromrauch, da im Nebenstromrauch mehr als 55% des Tabaks verbrennen, dieses aber bei einer geringeren Verbrennungstemperatur, welche mehr Schadstoffe entstehen lässt. Neben den krebserregenden Bestandteilen enthält Passivrauch auch noch akut toxische Substanzen wie Blausäure und Ammoniak, das Nervengift Nikotin, sowie das Atemgift Kohlenmonoxid. D. h. die sich im Umfeld befindlichen Tiere nehmen eine recht konzentrierte Menge an belastenden Schadstoffen auf. Aber schon kleinste Belastungen bergen das Risiko der Entstehung von Tumoren wie z. B. Bronchial-, Lungenkarzinom etc. Außerdem begünstigt Passivrauchen Asthma, Bronchitis, Lungenentzündungen, Innenohrentzündungen, Austrocknung der Nasenschleimhäute, Augenentzündungen etc. und auch die Lungenfunktionalität (-leistung) wird verschlechtert. Zu Bedenken ist auch die Tatsache, dass Tiere die im Rauch befindlichen Schadstoffe nicht nur über die Atmung sondern bei der Fellpflege auch oral aufnehmen. Studien haben gezeigt, dass deutlich mehr Tiere in Raucherhaushalten respiratorische Erkrankungen entwickeln als unter „rauchfreien Bedingungen“. Wer auf das Rauchen nicht verzichten möchte/kann: es besteht eine Möglichkeit die Gefahren des Passivrauchens für sein geliebtes Tier auszuschließen. Bei Nutzung von E-Zigaretten entsteht kein Nebenstromrauch mit den entsprechenden Schadstoffen, was verschiedene Studien aus dem Jahr 2012 zeigten.
Aufgrund der vielen Symptome und Ursachen respiratorischer Erkrankungen ist eine seriöse und sorgfältige Diagnose unverzichtbar und sollte im Verdachtsfall durch einen Tiermediziner (TA oder THP) durchgeführt werden. Da die verschiedenen Erkrankungen des Respirationstraktes oftmals länger behandelt werden müssen (manchmal sind lebenslange Behandlungen erforderlich) und oftmals auch andere Funktions- bzw. Vitalbereiche des Organismus eingeschränkt sind, wären ganzheitliche Behandlungsmethoden, wie sie die Naturmedizin anbietet ideal anzuwenden.
Gerade unter dem Aspekt, dass u. U. Medikamente länger gegeben werden müssen sollten unerwünschte Nebenwirkungen, was oftmals bei schulmedizinischen Mitteln der Fall ist, nicht auftreten. Erkrankungen der Atemwege bzw. Atemorgane können u. a. sehr gut mit Medikamenten aus der Traditionellen Chinesischen Medizin, Homöopathie, Kolloidales Silber, Phytotherapie, Mykotherapie, Biochemie etc. behandelt werden. Diese unterschiedlichen Therapiearten ergänzen sich sehr gut und obwohl sie verschiedene Vorgehensweisen und Ansätze haben so ist das Behandlungsziel doch das gleiche, welches in kombinierter Anwendung jedoch oftmals schneller und nachhaltiger erreicht wird. Ein verantwortungsvoller ganzheitlich arbeitender Naturmediziner (Tierheilpraktiker) wird Ihnen Möglichkeiten aufzeigen, aber auch bei Notwendigkeit schulmedizinische Behandlungsmethoden empfehlen.
Nachfolgend sollen zwei Themenbereiche angesprochen werden, welche im Zusammenhang mit respiratorischen Problemen stehen. Problematik der brachyzephalen Hunde- und Katzenrassen
Vorab soll definiert werden was bedeutet Brachyzephalie. Hierunter fallen Tiere mit besonders kurzköpfiger Anatomie (griechisch brachys = kurz und kephale = Kopf ==> Kurzköpfigkeit oder auch Rundköpfigkeit).
Es handelt sich dabei um eine durch Zuchtauslese erbliche Deformation des Schädels, welche je nach Ausprägung zu teilweise erheblichen gesundheitlichen Problemen führt. Unter den Haustieren sind verschiedene Hunderassen und einige Katzenrassen betroffen. Umgangssprachlich spricht man bei stark betroffenen Rassen auch von Qualzucht, verschiedene Interessensgruppen wie Tierärzte, Tierheilpraktiker, Tierschützer, Tierschutzverbände etc. fordern immer wieder ein Zuchtverbot für derartige Rassen - bisher leider erfolglos. Brachycephalie führt in sehr vielen Fällen zu massiven Problemen im Respirationstrakt, insbesondere in den oberen Atemwegen, der Fachausdruck hierfür ist das brachycephale Syndrom. Die Symptomatik liegt in einer starken Einschränkung bzw. Behinderung der Atmung und auch der Thermoregulation (s. o.). Somit sind einerseits Sauerstoffversorgung als auch Wärmeregulation beeinträchtigt (derartige Tiere sind z. B. deutlich anfälliger für einen Hitzschlag). Die Ursachen dieser Problematik sind dabei vielfältig.
Außerdem etablieren sich in den Hautfalten oftmals (chronische) Entzündungen.
Weitere, oftmals beobachtete gesundheitliche Probleme bei brachycephalen Rassen ergeben sich u. a. aus
Welche Hunde - und Katzenrassen sind betroffen und warum sind sie so beliebt?
Hunderassen: Katzenrassen
Französische Bulldogge Perserkatzen Englische/Amerikanische Bulldogge Exotic Shorthair Mops Britsh Shorthair Pekinesen Shih Tzu Boxer Cavalier King Spaniel Boston Terrier Lhasa Apsos Zwergpinscher Malteser Chihuahua Yorkshire-Terrier Belgische Zwerggriffons Einige der oben aufgezeigten Rassen sind bei Hunde- oder Katzenliebhabern extrem beliebt und gehören zu den häufig gehaltenen Rassen. So hat der Mops (nicht nur durch Loriot) mittlerweile Kultstatus, Shih Tzu´s, Französische Bulldoggen und Malteser sind die Lieblinge vieler Hundehalter. Und auch die aufgeführten Katzenrassen werden von vielen Katzenliebhabern bevorzugt und häufig gehalten. Und das alles obwohl viele gesundheitliche Probleme bestehen und eine hohe Wahrscheinlichkeit besteht aufwendige, meist lebenslange medizinische Behandlungen in Kauf zu nehmen. Untersuchungen hierzu haben ergeben, dass bei diesen Rassen das sogenannte „Kindchenschema“ (übergroße Augen und Köpfe, sehr kleine oder fehlende Nasen), also die rundliche Proportion des Kopfes, spezielle emotionale Schlüsselreize bei uns Menschen auslösen kann. Es werden Urinstinkte wie z. B. Fürsorge-, Beschützer-, Betreuungsinstinkt, die zusammengefasst auch als Brutpflegeverhalten bezeichnet werden, aktiviert. Diese Rassen werden als „süß, niedlich, putzig etc.“ beurteilt und dienen teilweise auch als Kindersatz. Hinzu kommt der Größenvorteil der aufgeführten, meisten Rassen, welche aufgrund ihrer moderaten Statur auch in Städten oder kleinen Wohnungen zu halten sind. Dieses Wissen führte dazu, das (verantwortungslose, profitorientierte) Züchter aus ursprünglich gesunden Rassen mit extremen Exemplaren neue veränderte Rassen produzierten. Ein Beispiel hierfür aus dem Bereich der Hunde ist sicherlich der Mops, der vor rund 100 Jahren mit seinem kurzen aber vorhandenen Fang und einer ausreichend ausgeprägten Nase die o. a. Probleme nicht hatte. Im Gegenteil, Möpse galten als sehr intelligent, agil und athletisch und waren aktive Begleiter des Menschen und nicht wie vielfach heute ein Schoßhund. Die im Volksmund seit langem verwendete Begrifflichkeit „Mopsfidel“ bringt dieses ebenfalls zum Ausdruck – aber für wie viele „moderne Möpse“ der heutigen Zeit ist dieser Begriff noch anzuwenden?
Ähnliches gilt bei den Katzen für die Perser, welche als sog. „Alter Typ“ über eine kleine aber deutlich sichtbare Nase verfügten. Der „Moderne Typ“ wird auch gerne als Extremperser bezeichnet hat eine stark zurückgezüchtete Nase, welche kaum sichtbar ist. Auf Katzenausstellungen ist es immer wieder zu beobachten, wie oft diesen Tieren der Augenausfluss entfernt werden muss. Die Nasengänge sind meist so verkleinert, das der natürliche Ausfluss über die Tränenkanäle erfolgen muss. Diese sind natürlich nicht dafür gemacht und verstopfen bzw. entzünden sich, was dann sehr schnell auf die Bindehaut, Augen etc. übergreift. Oftmals werden vom Tierarzt die Tränenkanäle mechanisch durchstoßen und gespült, eine sehr unangenehme Tortur für das betroffene Tier, die im Extremfall immer wieder wiederholt werden muss. Trachealkollaps beim Hund – eine schwere, oft aber beherrschbare Erkrankung
Die wissenschaftliche Bezeichnung der Luftröhre ist (lat.) Trachea. Sie ist die Verbindung zwischen Kehlkopf und dem Bronchialsystem der Lunge, also im Respirationstrakt das Leitungssystem der Atemluft. Sie besteht aus hyalinen Knorpeln, welche von der Knorpelhaut umgeben sind und einer festen Schleimhaut mit Drüsen (Glandulae tracheales), die für eine erforderliche Sekretbildung sorgt. Die Knorpelspangen sind verstärkt damit sie beim Einatmen nicht kollabieren (zusammenfallen). Bei einem Trachealkollaps fällt beim Einatmen die Luftröhre in sich zusammen und verengt je nach Schweregrad der Erkrankung den Luftkanal zur Lunge hin. Zwar ist bekannt, dass dieses durch eine Erweichung der Knorpelspangen initiiert wird, aber warum es zu einer Erweichung kommt ist bislang noch nicht geklärt. Der Fortschritt dieser Erkrankung wird in vier Graden unterteilt.
Grad 1: bis zu 25% des Luftröhrendurchmessers sind reduziert Grad 2: bis zu 50% des Luftröhrendurchmessers sind reduziert Grad 3: bis zu 75% des Luftröhrendurchmessers sind reduziert Grad 4: der Luftröhrendurchmesser ist fast vollständig reduziert
Die zu beobachtende Symptomatik kann sehr unterschiedlich sein. Erkannte Symptome können aber auch von anderen Erkrankungen ausgehen, daher sollte eine gründliche Differentialdiagnose abklären ob nicht eine Entzündung, Infektion, Allergie oder Fremdkörper verantwortlich sind. Eine Verengung der Luftröhre kann auch durch Vergrößerungen der Lymphknoten, Schilddrüse, Nebenschilddrüse erfolgen und auch Abszesse oder Ödeme im Umfeld der Luftröhre können eine Verengung herbei führen. Bei einigen, wenigen Hunderassen kann diese Erkrankung genetisch bedingt infolge einer Wachstumsstörung der Trachea auftreten (z. B. Engl. Bulldogge, Boston Terrier). Obwohl ein Trachealkollaps lange Zeit (Beginn der Erkrankung) symptomlos bleiben kann so entwickeln sich die Auffälligkeiten mit Fortgang der Erkrankung meist sehr deutlich. Die auffälligsten Symptome sind spontane und anfallartige Hustenanfälle, ein tracheales Atemgeräusch (Brummtöne), eine erhöhte Atemfrequenz und zunehmend Atembeschwerden. Zunehmend sinkt die Belastungsfähigkeit während die Wärmesensibilität steigt. Eine entsprechende Diagnose ist oftmals durch einfaches Abtasten (Palpation) möglich, die weichen Knorpelspangen sind gut fühlbar, außerdem wird oft der klassische Husten ausgelöst. Weitere Diagnosemethoden sind Röntgen der Luftröhre oder durch Endoskopie. Aufgrund der unzureichenden Erkenntnislage dieser Erkrankung gibt es keine finale, ausheilende Standarttherapie.
Schulmedizinisch werden Medikamente verabreicht welche einzelne Symptome lindern (z. B. Antibiotika, Cortison, Sedativa zur Beruhigung etc.). Experimentell wurde versucht durch Setzung eines Stens eine passive Stützung der Luftröhre zu erzielen, was aber nicht in jedem Fall möglich ist. In einigen Fällen war dieses erfolgreich, letztendlich konnte sich diese Therapie aber aus den sehr hohen OP-Kosten nicht etablieren. Im Rahmen einer ganzheitlichen naturmedizinischen Behandlung ist die Zielrichtung auf den ganzen Organismus gerichtet. Die Ansatzpunkte hierbei sind:
Mit Konsequenz und Engagement ist diese Erkrankung bei den meisten Patienten relativ lange beherrschbar und vermindert die normale Lebenserwartung nicht oder kaum. Viele ergänzende aber umso wichtigere Maßnahmen kann jeder Tierhalter selbst durchführen.
Hierzu zählen:
Eine leistungsfähige Atmung als eine der wichtigsten Vitalfunktion ist die Basis für den Erhalt einer guten Lebensqualität. Ist dieses nicht gegeben oder eingeschränkt folgen der ursächlichen Erkrankung vielseitige Sekundärerkrankungen, was den allgemeinen Gesundheitszustand massiv verschlechtern und zu einem vorzeitigen Tod führen kann. Erkrankungen des Respirationstraktes sind dabei vielfältig – komplex und erfordern (möglichst frühzeitig) eine seriöse Diagnose, eine effektive und belastungsfreie Therapie und gegebenenfalls eine angepasste Haltung. Dieses gilt umso mehr bei besonders gefährdeten Tieren wie den brachycephalen Rassen. Da sich viele Erkrankungen aus diesem Bereich sehr schnell entwickeln und chronische Verläufe annehmen können sollte im Verdachtsfall sehr zeitnah ein Tiermediziner hinzu gezogen werden. Hier mit Empfehlungen aus Internetforen oder Behandlungsvorschlägen aus anderen Medien zu arbeiten ist im Sinne des Tieres unverantwortlich. Bei einer frühzeitigen und geeigneten Behandlung sind meist gute Prognosen möglich, dieses sollten Sie Ihrem Tier ermöglichen. Letztendlich sollte unser gemeinsames Ziel dem Wohlbefinden und der Erhaltung einer akzeptablen und guten Lebensqualität dienen.
Falls Sie Fragen zum Thema haben, oder Ihr Tier eine derartige Problematik zeigt und diese behandelt werden soll, können Sie uns gerne ansprechen.
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