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Geriatrie bei Hund und Katze - oder wenn Miez und Mops grau werden

 

Oftmals sieht man es unseren treuen Weggefährten nicht gleich an, aber auch Hund, Katze und Co. werden älter – dieses ist wie bei uns Menschen ein ganz normaler Vorgang des Organismus. 

 

Das Alter geht auch an unseren vierbeinigen Freunden nicht spurlos vobei! (Quelle: links: M.Gro-mann/pixelio.de, rechts: Sybille Daden/pixelio.de)


Unter Geriatrie oder Altersheilkunde versteht man die Lehre von der Erkennung und Behandlung von Alterskrankheiten.

Dabei ist auch bei unseren Haustieren festzustellen: Es gibt unter ihnen jugendliche Greise und greise Jugendliche, wobei die zweite Gruppe (greise Jugendliche) leider auch in der Tiermedizin immer mehr zunimmt. Was sind die Gründe für Altersgebrechen bei relativ jungen Tieren?  Wissenschaftliche Untersuchungen haben eine Antwort darauf:

Der Anteil von Zivilisationskrankheiten ist auch bei unseren Haustieren zunehmend. Es gibt immer mehr Tiere mit Übergewicht, Diabetes, Herz- und Kreislauferkrankungen, Atemproblemen, Gelenk- und Knochenkrankheiten, Allergien und vieles mehr. Hinzu kommen genetische Veranlagungen und Zuchtfehler, die aus einem an sich jungen Tier einen Greis machen. 

 

Die Zivilisationskrankheiten "Adipositas" ist oftmals Ausgangsbasis für viele schwere Folgeerkrankungen und führt zu einer deutlichen Verkürzung der Lebenserwartung (Quelle: links: Mein Predigtgarten/pixelio.de, rechts: wrw/pixelio.de)


Es gibt keinen exakten Bestimmungswert, wann Miez oder Mops nun Oma oder Opa sind, es gibt aber Richtwerte und Bandbreiten, die den Übergang zum Senior anzeigen. Bei Katzen spricht man von einem geriatrischen Patienten ab dem 10. Lebensjahr. Dieses gilt bei unseren bellenden Hausgenossen ebenfalls für Zwergrassen (Chihuahua, Yorkshire Terrier, Malteser, Zwergpudel, Zwergdackel, Pekinese etc.) und  kleine Rassen (Foxterrier, Spaniel, Beagle etc.). Boxer, Chow Chow, Schnauzer, Collie, Dalmatiner usw. als mittelgroße Rassen und Schäferhunde, Rottweiler, Dobermann etc.- typische Vertreter großer Hunderassen - treten bereits mit ca. 8 Jahren in das Seniorenstadium ein. Für Riesenrassen (Bernhardiner, Dogge, Neufundländeru. a.) gilt dieses bereits ab 6 Jahren.

 

Insgesamt wird das Thema Geriatrie bei Haustieren von vielen Tiermedizinern schwer vernachlässigt. Uns Menschen stehen eine ganze Reihe von Vorsorgemaßnahmen und Hilfsmitteln zur Verfügung, die den Alterungsprozess und auftretende Altersbeschwerden lindern helfen.

Dieses findet bei unseren Haustieren i. d. R. nicht statt.Wer bringt schon seine Katze oder seinen Hund zu einer Altersvorsorgeuntersuchung (Geriatrie-Check o. ä.). Zwar wird gegen alles und nichts geimpft - der Impfpass muss ja ordnungsgemäß ausgefüllt sein - aber auf eine gründliche Vorsorgeuntersuchung wird verzichtet bzw. sie findet nicht statt.

 

Erste Anzeichen des Alterns

 

Meister der optischen Täuschung sind Katzen. Ihnen sieht man ihr fortgeschrittenes Alter oftmals nicht an, lange bleibt das Fell in der Ursprungsfarbe, die Augen behalten ihren faszinierenden Glanz, - Voraussetzung natürlich, das Tier ist gesund.

Hunde passen sich da eher ihren menschlichen Führern an, sie werden grau (insbesondere im Bereich der Schnauze), Fell und Augen verlieren ihren ursprünglichen Glanz.

Allmählich lassen auch die Sinneswahrnehmungen (Sehfähigkeit, Gehör, Geruch und Geschmack) nach und der Bewegungsdrang reduziert sich. Katzen liegen nun stundenlang auf ihrem Lieblingsplatz, oftmals werden sie ihrem Menschen gegenüber anhänglicher. Hunde zeigen ihren Besitzern, dass sie zu ausgedehnten Sparziergängen keine Lust mehr haben.

Hinzu kommt, dass im Alter das Immunsystem nachlässt, was zueiner erhöhten Krankheitsanfälligkeit führt. Typische im Alter verstärkt auftretende Krankheiten sind u. a.:

 

1.      Erkrankungen der Maulhöhle (Zahnfleischentzündungen, Zahnstein)

2.      Chronische Nierenerkrankungen

3.      Herzerkrankungen

4.      Fettleibigkeit

5.      Stoffwechselerkrankungen (Diabetes, Schilddrüse)

6.      Chronische Magen- und Darmerkrankungen

7.      Lebererkrankungen

8.      Tumorerkrankungen

9.      Augenerkrankungen

10.    Degenerative Gelenkerkrankungen (Arthrosen, Spondylosen)

 

Maßnahmen zur Vorbeugung

 

Der Alterungsprozess ist, wie bei uns Menschen, nicht aufhaltbar. Ziel muss es sein, den Zustand alt und gesund zu halten und dem Tier eine akzeptable Lebensqualität sicherzustellen

Dieses wird durch die folgenden drei Maßnahmenbereiche erzielt:

 

1. Angepasste und artgerechte Ernährung

 

Gerade im Alter ist es für unsere Haustiere wichtig, eine ausgewogene Ernährung zu bekommen. Diese sollte fettreduziert, proteinhaltig und hinsichtlich der Menge auf das Tier abgestimmt sein. So benötigen alte Hunde etwa 20-35% weniger Kalorien bzw. Futter. Dabei sollte der reine Fleischanteil reduziert werden und stattdessen der Anteil an hochwertigem Eiweiß, Vitaminen und Mineralien erhöht werden. 

 

Empfehlenswert sind:

 

  • Hühner- und Putenbrust
  • Herz / Hähnchenherzen
  • Muskelfleisch vom Kalb oder Rind
  • Fisch, Ei, Joghurt und Quark
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    Für die Ernährung alter Hunde nicht zu empfehlen sind:

     

    • Lunge, Euter / Pansen
    • Schlund / Kehle
    • Därme und Sehnen
    • Höhere Knochengaben
    • Salzhaltige Speisen

     

    Die Nahrung für alte Katzen sollte für die fast reinen Fleischfresser einen hohen Fleischanteil (Proteinanteil) enthalten. Lediglich sollte der Fettanteil bei den Senioren maßvoll gesenkt werden. Katzen können nur sehr schlecht pflanzliche Eiweiße verwerten, daher sollte insbesondere im Alter der Anteil an pflanzlichen Bestandteilen nicht erhöht werden. Gerade dieses findet man aber oftmals in den sog. Senioren-Futtersorten.

    Von der Futtermittelindustrie wird mit dem Vorteil einer kalorienreduzierten Futtersorte gegen Übergewicht etc. geworben. Dieses ist jedoch ein ungeeignetes Mittel gegen den drohenden oder vorhandenen Bauch von Miez und Mops. Vielmehr wäre eine angemessene auf die vorhandene Aktivität unserer Vierbeiner angepasste und mengenmäßig reduzierte Futtergabe angebracht. Wenn Sie zum Thema Ernährung alter Tiere Fragen haben, sprechen Sie Ihren Tierheilpraktiker oder Tierarzt an.

     

    Ernährung?? Hier kommt es auf das "richtige" Futter und die "richtige" Menge an

     

    2. Angepasste aber regelmäßige Bewegung

     

    Dieses trifft in erster Linie für unsere Hundefreunde zu. Zwar kann man durch Anreize (spielen) auch Katzen zu mehr Bewegung verhelfen, dieses wird jedoch nur zum Teil gelingen, da unsere kätzischen Individualisten selbst bestimmen, mit wem sie wie lange herumtollen.

    Alte Hunde hingegen sollten gemäß ihrer anatomischen Voraussetzungen regelmäßig ihre Bewegungs-Sparziergänge bekommen. Diese können im Zeitverlauf kürzer, aber ggf. häufiger stattfinden und sollten als Ausdauer-Spaziergänge verstanden werden. Allerdings sollte man nicht versuchen, den zum Senior gewordenen Hund zum Leistungssportler zu bringen, vielmehr soll die angepasste Bewegung dem einsetzenden Muskelabbau entgegenwirken und Lungenfunktion sowie Herz/Kreislauf stabilisieren.

     

    Auch im Alter -mobil und vital- (Quelle: Cornelia Ahlberg/pixelio.de)

     

    3. Regelmäßige Vorsorge beim Tiermediziner

     

    Wie bereits erwähnt, wird dieses sehr häufig vom Tierhalter, sei es aus Unkenntnis oder anderen Gründen, vernachlässigt und auch Tiermediziner sprechen dieses Problem oftmals nicht offensiv genug an. Jedoch ist ein regelmäßiger Check-up (1 – 2 mal im Jahr) sehr wichtig, um ggf.einsetzenden Altersbeschwerden und -krankheiten frühzeitig entgegen zuwirken. Dass dieses sinnvoll ist, zeigen die Erfolge der Vorsorgeuntersuchungen bei Menschen, die heute zum täglichen Alltag der medizinischen Versorgung gehören.

     

    Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen sind auch bei unseren Tieren wichtig und notwendig

     

    Wenn Sie Fragen zum Thema "Gesund Altwerden" haben, sprechen Sie uns an. Wir werden mit Ihnen gemeinsam alles tun, damit Ihr Liebling Sie auch im Alter lebensfroh und vital begleiten kann. 

     

    Gemeinsam Altwerden - Gesund und in Würde - das ist unser Ziel! (Quelle: Viktor Schwabenland/pixelio.de)


     

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    Hausbesuche nach Vereinbarung. 

      

     
       
      
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