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Gesund wie der Koi im Wasser ?

Herpesvirus bedroht weltweit unsere stummen Freund im Teich

 

Schöner Koiteich - lauert auch hier die Gefahr einer Masseninfektion? (Quelle: P.Weber/pixelio.de)

Zahlreiche Liebhaber von Gartenteichen mit Fischbeständen müssen hilflos mit ansehen, wie ihre geliebten und immer pfleglich behandelten Kois und Co plötzlich verenden.

Die Ursache hierfür liegt meist an einem Virus (Koi HerpesVirus -KHV-), der 1997 erstmalig entdeckt wurde und seinen tödlichen Eroberungsfeldzug von Israel und USA schnell auch in unsere Breiten fortsetzte.

Auch Asien blieb nicht verschont; Ende 2003 erreichte uns in Deutschland die Nachricht, dass KHV auch in Japan ausgebrochen sei – es verstarben 1.125 Tonnen Speisekarpfen im Süßwassersee Kasumigaura in der Präfektur Ibaraki. Wissenschaftler sprechen bei dem  KHV von einer Mortalitätsrate von nahezu 100% (!), Grund genug sich mit diesem Thema näher auseinander zu setzen.

 

Fakten zum Thema

 

Was ist KHV und welchen pathologischen Verlauf nimmt die Infektion?

 

Der Erreger ist ein Virus, also ein im eigentlichen Sinne nicht lebender Organismus. Anders als „lebende“ Bakterien, kann das Virus sich zur Vermehrung nicht teilen, sondern veranlasst Wirtszellen zu seiner Reproduktion.

Dieses wiederholt sich in kürzester Zeit vielfach, was zum Zusammenbruch des Wirtsorganismus führt. Nach heutigem Stand werden ausschließlich Tiere der Gattung Cyprimus carpio (Kois und andere Karpfen) allen Alters betroffen.

Nach erfolgter Infektion und Krankheitsausbruch sterben die Tiere innerhalb 2-3 Wochen. Als Besonderheit ist zu nennen, dass der Krankheitsausbruch lediglich zwischen 18-28 °C erfolgt. 

 

Die Erkrankung kann durch folgende Merkmale gekennzeichnet sein:

 

  • Trübe Augen
  • Hochgradige Schleimablösungen
  • Raue „Sandpapierhaut“
  • Tiere sind apathisch
  • Fressunlust, Abmagerung
  • Kiemenschädigungen (Nekrosen)

Je nach Haltungs- und Umweltbedingungen kann sich der Krankheitsverlauf verkürzen oder verlängern, es können bestimmte oder gar alle Symptome fehlen bzw. unterschiedlich stark ausgeprägt sein.Die nachfolgenden Bilder zeigen starke Ausprägungen typischer Krankheitssymptome. 

Das Bild 1 (links) zeigt typische Merkmale der KHV:  Schleimhautablösungen und Kiemenschädigungen 

Bei der Detailbetrachtung im Bild 2 (Mitte) sind deutlich Nekrosen im Kiemenbereich erkennbar. 

Im Bild 3 (rechts) erkennt man die eingefallene Augen, Symptome im letzten Stadium der tödlich endenden Erkrankung.

 

(Quelle: De Koi Dokter, Maarten Lammens, Belgien 2004)

 

 

Schleimhautkugeln bei KHV-Infektionen              Nicht nur Koi-Karpfen können sich mit KHV

- nicht zu verwechseln mit dem Erscheinungs-      infizieren (Quelle: Böttcher, TSK Sachsen)

bild der behandelbaren Karpfenpocken

(Quelle: De Koi Dokter, Maarten Lammens, Belgien 2004)


Wie kann KHV nachgewiesen werden?

 

Ein wesentliches Problem bei der Bekämpfung von KHV besteht darin, dass infizierte Fische nicht sicher erkannt werden können.

Ein besonderes Problem bilden die so genannten Carrier (Träger). Diese sind infizierte Tiere, welche die Krankheit überlebt haben, nunmehr aber ständig Erreger abgeben und somit andere gesunde Tiere infizieren können, d .h. ein sichtbar gesundes Tier steckt Artgenossen  an, die dann zum größten Teil sterben.

Die einzige, wenn auch nicht 100% sichere Methode, dass Virus festzustellen, ist eine molekularbiologische Untersuchung. Mittels der PCR (Polymerase-Kettenreaktion) kann bestimmtes Erbgut vom Virus nachgewiesen werden. Der Nachweis wird üblicherweise am toten Tier vorgenommen, daher kommenfür den privaten Liebhaber lediglich verstorbene bzw. sichtbar erkrankte Tierein Frage.

Hingegen werden seriöse Händler von jeder „Koilieferung“ einige Tiere vor dem Abverkauf der restlichen Fische untersuchen lassen, um halbwegs gesicherte Aussagen zur KHV machen zu können. Lassen Sie sich dieses vor dem Kauf von neuen, insbesondere teuren Tieren bestätigen.

Der Nachweis per Screening-Test wird durch spezielle Gentechnische Laboratorien durchgeführt, die Kosten hierfür sind moderat, sprechen Sie uns bei Bedarf darauf an.

 

Lösungsansatz

 

Wie wird KHV übertragen und wie kann man sich davorschützen?

 

Das Virus wird über das Wasser übertragen. Somit sind Kescher, Netze, Eimer, Wannen, Handtücher, Spritzen, feuchte Hände, Gummischürzen und alles andere, was über das Wasser mit vermeintlichen Viren übertragen werden kann, potentielle Gefahrenquellen. Selbst Vögel, welche teichübergreifend agieren müssen als Gefahr angesehen werden.

Die erste Einschleppung erfolgt i. d. R. durch Zukauf neuer Kois/Karpfen. Insbesondere bei Mixkäufen (Tiere von unterschiedlichen Händlern) treten immer wieder Verluste durch KHV auf.

Aber auch Umsetzen einzelner Tiere aus anderen Teichen (Zucht, Privattausch etc.) kann zu einer Durchseuchung führen. Da KHV noch nicht heilbar ist, gibt es für den privaten Liebhaber lediglich zwei Methoden, seinen Bestand zu schützen bzw. zu erhalten.

 

Methode 1

Wird verwendet, wenn bereits infizierte, aber immune und nicht erkrankte Tiere vorhanden sind und hinzu neue Tiere kommen sollen. Damit diese neuen Tiere nicht versterben und eine spezielle Immunität entwickeln können kann diese Methode angewandt werden.

Falls Sie Details dieser Methode wissen möchten – sprechen Sie uns an.

 

Methode 2

Hauptziel dieser Methode ist die Garantie keine mit KHV infizierten Tiere im Teich zu haben. Dieses soll auch für alle Neuzugänge gelten. Da man keine 100% Sicherheit beim Kauf unterstellen kann dient diese Methode der uneingeschränkten (KHV-) Reinhaltung des Teiches. Falls Sie Detail dieser Methode interessieren – sprechen Sie uns an.

 

Fazit:

Beide Methoden haben Vor- und Nachteile, können aber einen Beitrag leisten, dass es zu keinem großen Fischsterben kommt. Wichtig vor jeder Maßnahme ist jedoch zunächst eine sichere Diagnose. Diese sollte unter Inaugenscheinnahme des Lebensraumes der Tiere erfolgen – also vor Ort -. Eine Ferndiagnose wird hier nicht den gewünschten Erfolg bringen. Sollten Sie daher den Verdacht auf KHV, oder auch andere Probleme mit Ihren Teichtieren haben – sprechen Sie uns an, wir kommen gerne zu Ihnen (und Ihren Patienten) heraus. 

 

Schöne und gesunde Kois - eine Augenweide für jeden Gartenteichliebhaber (Quelle: Brigitte Heinen/pixelio.de)


 

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