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Informationen und Service für Interessierte Tierhalter Gingivitis & Co. - wenn Fressen zur Qual wird
Sie wundern sich, dass Ihr Vierbeiner immer wieder zum gefüllten Futternapf hin läuft, sich dann aber wieder abwendet oder das früher gern gefressene Futter anknurrt oder anfaucht.
Und dann kommt noch der intensive und bestialisch riechende Mundgeruch hinzu. Vielleicht erscheint Ihnen Ihr Tier auch schlapp oder kränklich ohne weitere Symptome bzw. äußerlich erkennbare Anzeichen einer Erkrankung. Und wieso scheint simples Gähnen dem Tier Schmerzen zu verursachen? Ursache hierfür könnte(n) eine/mehrere Erkrankung(en) im Maul-/Rachen-/Zahnbereich sein, was auch im Fachjargon als Gingivitis-Stomatitis-Pharyngitis-Komplex (GSP) bezeichnet wird und zu den sehr häufig auftretenden Erkrankungen bei Hund und Katze gehört. Da diese Erkrankungen überaus schmerzhaft und oft Ursache für etliche Folgeerkrankungen (Sekundärerkrankungen) sind, macht es Sinn, dieses Thema etwas genauer zu betrachten.
Der lebensnotwendige Prozess der Verdauung und Nährstoffaufnahme beginnt bei der Futteraufnahme, also im Maulbereich des Tieres. Die aufgenommene Nahrung wird hier auf die physiologisch richtige Größe zerkleinert, wobei Katzen i. d. R. die Futterbrocken deutlich intensiver zerkleinern, während Hunde eher dazu neigen, größere Brocken herunter zu schlingen. Verschiedene Drüsen produzieren Speichel, der anders als bei vielen Pflanzenfressern keine Verdauungsenzyme enthält und lediglich als „Gleitmittel“ für die zerkleinerten Futterbrocken dient. Kommt es zu Erkrankungen im Maulbereich, wird der reguläre Verdauungsprozess gestört, es kann zu einer geringeren Nahrungsaufnahme kommen, weitere Sekundärerkrankungen können sich einstellen. Die Zahnfleischentzündung (Gingivitis, Entzündung der Gingiva = Zahnfleisch) ist dabei eine häufige, oftmals chronische Erkrankung, die nahezu bei jedem Hund und jeder Katze einmal, mehrmals oder dauerhaft auftritt. Diese Erkrankung kann dabei als Folge (Sekundärerkrankung) einer anderen Erkrankung auftreten (z. B. Zahnsteinbildung) oder aber auch Ursache (Primärerkrankung) sonstiger Erkrankungen im Maul- Rachenraum bilden.
- Parodontitis (Erkrankung des Zahnhalteapparates) - Stomatitis (Entzündung der Mundschleimhaut)
Die nachfolgend aufgezeigten Symptome und Verhaltensauffälligkeiten können auch Ursache einer der o. a. Erkrankungen sein. Da oft auch kombinierte Erkrankungen auftreten können, ist eine Abklärung bei einem Tiermediziner zwingend erforderlich und sollte bei Verdacht bzw. Auftreten der beschriebenen Symptome zeitnah erfolgen (eine Gingivitis kann sich innerhalb von 48 Stunden entwickeln).
Lokale Symptome
Das Zahnfleisch kann deutlich gerötet und/oder geschwollen sein, es zeigt sich meist die charakteristische blutrote Linie (an der Unterkante) des Zahnfleisches am Übergang zu den Zähnen. Temporär können sich Blutungen zeigen oder es kann zu auch Eiterbildung kommen. Oft ist eine vermehrte Speichelbildung zu beobachten, fast immer ist ein übler Mundgeruch (Foetor) festzustellen. Zeitgleich können sich Zahnstein bzw. Zahnbelege zeigen, was aber nicht die Ursache einer Gingivitis sein muss (trifft meist bei Hunden zu).
Anfänglich: Tiere reiben/kratzen sich mit der Pfote über ihr Maul oder reiben sich an Gegenständen, optisch zeigen sie noch keinen Krankheitssymptome
Später: Fressen wir zögerlich aufgenommen, eine Kopfschiefhaltung beim Fressen wird oft gezeigt. Das Kauverhalten hat sich geändert, oft wird das Futter einseitig zerkleinert. Harte Futtermittel (Trockenfutter, Kausnacks etc.) werden gemieden oder werden urplötzlich während des Kauprozesses fallen gelassen. Beim Gähnen wird der Unterkiefer klappernd bewegt, erste Schmerzäußerungen sind zu beobachten. Bei Katzen zeigt sich oft ein reduziertes Pflegeverhalten, der Allgemeinzustand verschlechtert sich zunehmend.
Durch die allgemeine Schwächung des Immunsystems können sich verschiedene parallele Infekte einstellen, die als Summe lebensbedrohlich werden können. Das allgemeine Erscheinungsbild des Tieres ist schlecht bis erbärmlich, es zeigt nun deutlich, dass eine nachhaltige Erkrankung vorliegt.
Mögliche Ursachen einer Gingivitis bzw. Erkrankungen des GSP-Komplexes sind vielschichtig und nicht generell auf eine Ursache abzuleiten. Dabei sind auch Unterschiede zwischen Hunde und Katzen feststellbar. Während bei Hunden oftmals Zahnbelege bzw.Zahnstein ursächlich sind, so trifft dieses bei Katzen nur bedingt zu. Bei Hunden sind manchmal auch Verletzungen durch Fremdkörper (Steine, Stöcke etc.) ursächlich. Auch kann das Fressen von Kot (Koprophagie) eine Zahnfleischentzündung hervor rufen. Bei einigen Hunderassen können Gebissdeformationen (Engstand der Zähne) Auslöser sein. Bei Katzen sind eher Infektionen, genetische Dispositionen oder organische Erkrankungen Ursache einer Gingivitis). Die nachfolgende Übersicht zeigt mögliche Ursachen einer Gingivitis (ohne Anspruch auf Vollständigkeit)
Neben den schon beschriebenen allgemeinen Krankheitserscheinungen wie Abmagerung, Schwäche, Infektanfälligkeit können schwerwiegende Organerkrankungen Folge einer Gingivitis sein. Insbesondere die stark durchbluteten Organe (Niere, Leber Herz) können z. B. durch bakterielle Giftstoffe geschädigt werden. Im Maulbereich selbst können neben Zahnverlusten auch Schädigungen bis zur völligen Zerstörung des Kieferknochens eintreten. Bei Tieren ohne (bzw. rechtzeitige) medizinische Versorgung ist die Prognose infaust. Aufgrund des Entwicklungsverlaufes des Krankheitsbildes (insbesondere bei den zu erwartenden Folge- und Begleiterkrankungen) ist kaum mit einer mittelfristigen Überlebenschance zu rechnen. Bei rechtzeitiger und konsequenter Behandlung ist die Prognose hingegen als günstig zu beurteilen
Diagnose einer Gingivitis
Bei Verdacht bzw. anfänglichem Symptomverlauf sollte die Vorstellung bei einem Tiermediziner erfolgen. Nur durch Einleitung einer rechtzeitigen Behandlung lassen sich weitere Erkrankungen und Schädigungen begrenzen und aufhalten. Eine gründliche allgemeine Untersuchung und Inspektion der Maulhöhle gibt Aufschluss hinsichtlich des Ausmaßes der Erkrankung.
Behandlungsmöglichkeiten einer Gingivitis und anderen Erkrankungen aus dem GSP-Komplex
Der schulmedizinische Ansatz sieht den Einsatz von Antiphlogistika, Antibiotika, Hormontherapien, Cortisongaben, Interferongaben und als letzte Möglichkeit Entfernung aller Zähne vor. Je nach Ursache der Erkrankung sind die o. a. Behandlungsmöglichkeiten mehr oder weniger ungeeignet bzw. sogar kontraproduktiv (z. B. Cortison bei einer Virusindizierten Gingivitis). Auch sind viele Fälle bekannt, wo nach einer kompletten Zahnextraktion weiterhin eine Gingivitis bestand.
Oftmals führen kombinierte naturmedizinische Therapieverfahren zum Erfolg. So haben sich z. B. Lasertherapie, Phytotherapie, Homöopathie, Mykotherapie (TCM), kolloidales Silber, um nur einige Möglichkeiten zu nennen, bewährt und leiteten einen Heilungsprozess ohne die oftmals massiv störenden Nebenwirkungen ein.
Ihre Tierheilpraxis Materia Medica
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Kontakt: Tierheilpraxis Materia Medica Thomas Freund Tierheilpraktiker
Werner Hellweg 80 44803 Bochum
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