Informationen und Service für interessierte Tierhalter

Behandlung von Seniortieren 

- Besonderheiten bei der medizinischen Versorgung älterer Tiere


Ähnlich wie bei uns Menschen so steigt auch bei unseren Heim- und Haustieren mit zunehmendem Lebensalter die Häufigkeit von verschiedenen Erkrankungen.

Bei dem einen Tier tritt dieses früher bei dem anderen Tier später ein, aber die Signifikanz zwischen Lebensalter und Erkrankungshäufigkeit ist nachweislich hoch und gegeben.

Allerdings müssen bei der Behandlung älterer (geriatrischer) Tiere Besonderheiten beachtet werden, die in diesem Beitrag angesprochen werden sollen. 


Auch bei unseren Haustieren steigt die Lebenserwartung – 15 Lebensjahre bei einem mittelgroßen Hund entsprechen 100 Menschenjahren…


Eine solide, immer bessere Gesundheitsversorgung führt zu immer höheren Lebenserwartungen auch bei unseren Haustieren, dennoch kann auch eine gute tiermedizinische Versorgung die Abnahme und Reduzierung bestimmter Körperfunktionen nicht verhindern und auch nicht die erhöhte Infektanfälligkeit ausschließen.  


… aber auch die Alter-Wehwehchen nehmen zu.


Bestimmte Vitalfunktionen und Organleistungen nehmen im Alter ab (Herz- Nieren,- Leberleistung, Immunsystem, Verdauungsprozess, Seh- und Hörleistung etc.). Werden diese  Prozesse  nicht rechtzeitig diagnostiziert und behandelt so führen diese oftmals zum (vorzeitigen) Tod oder zu einer deutlich eingeschränkten Lebensqualität.


Vital-und Organfunktionen nehmen im Alter ab


Auch bilden die zunehmenden sogenannten Wohlstandserkrankungen 

(bei uns Menschen wird von Zivilisationskrankheiten gesprochen)  

zusätzlich neue Problembereiche für uns Tiermediziner.

Diabetes mellitus, Schilddrüsenfunktionsstörungen, Herz- Kreislaufbeschwerden, Cushing-Syndrom, Adipositas, Arthrosen, Metabolisches Syndrom, Allergien, Krebserkrankungen und viele andere Erkrankungen gehören zu den täglichen Herausforderungen im Praxisalltag.   


Auch bei unseren Haustieren nehmen die sogenannten Wohlstandserkrankungen zu


Da auch bei älteren Tieren sich eine Altersdemenz entwickeln kann ist dieses bei der Diagnosestellung und der anschließenden Behandlung bzw. Medikamenteneinsatz unbedingt zu berücksichtigen, da es hier zu ungewollten Wechselwirkungen kommen kann.


Altersdemenz bei Tieren kann unterschiedliche Ausprägungen haben


Verstärkt oder manchmal auch direkt initiiert werden Erkrankungsprozesse durch rassetypische Probleme z. B. bei brachycephalen Hunderassen (z. B. Mops, Bulldoggen, Shi-Tzu  etc.), Nacktkatzen, extreme Perserkatzen bzw. die in den USA beliebte Känguru-Katze oder die stummelbeinige Munchkin-Katze usw. Hinzu kommen die immer wieder aufkommenden „Designertiere“ welche nach Modegesichtspunkten und Gutdünken experimentierfreudiger Züchter produziert werden und medizinisch gesehene „Wundertüten“ sind.


Mops, Englische Bulldogge und Shih-Tzu gehören u. a. zu den brachycephalen Hunderassen, welche im Alter ein erhöhtes Erkrankungsrisiko haben

Bei den Katzen gehören zu den brachycepahlen Rassen die British Shorthair, Perserkatzen und Exotic Shorthair

Extreme Katzenrassen, sog. Designertiere haben durch die von Menschen verursachten Rassemerkmale oftmals unterschiedliche gesundheitliche Defizite. Ob nun die felllose Nacktkatze, die Känguru-Katze mit verkürzten Vorderbeinen oder die Munchin-Katze mit Stummelbeinen – gesundheitliche Probleme, insbesondere im Alter sind zu erwarten.

 

Es ergeben sich im Zeitverlauf oftmals multi- oder polymorbide Situationen, also Mehrfacherkrankungen in unterschiedlichen Bereichen des Organismus.

Daraus ergeben sich im Rahmen der Behandlung Multimedikamentationen, also der Einsatz verschiedener Medikamente. Dieses ist aber besonders bei geriatrischen Patienten nicht ganz problemlos und kann Risiken beinhalten.  

 

Müssen verschiedene Medikamente gegeben werden, so sind die Wirkungsweisen, Verträglichkeit und Nebenwirkungen bei älteren Tieren besonders zu beachten


So können Alterungsprozesse die Wirkungsweise, insbesondere schulmedizinische Medikamente sowohl verstärken als auch vermindern.

Beispielsweise verringert sich im Alter die Nervenleistung im Magen-Darm-Trakt (Innervation), welche zu einer verminderten Darmtätigkeit (Darmperistaltik) führt. Dieses führt in Folge zu einer verlangsamten Magenentleerung und zu einem verlängerten Verbleibes der Nahrung im Darm. Somit kann die Wirkungsweise bestimmter (oral eingegebener) Medikamente erst später einsetzen aber durch die längere Verweilzeit eine (ggf. unerwünschte) intensiver ausfallen. In der Konsequenz wären hier ggf. geringere Dosierungen erforderlich.

 

Was ebenfalls oftmals wenig oder nicht einbezogen wird, ist die Tatsache, dass im Alter der Anteil der Körperflüssigkeit rückläufig ist. Das Körperwasser übernimmt aber die wichtige Verteilungsfunktion im Organismus. Ist weniger Volumen da können sich ggf. toxische Effekte ergeben, was weder gewünscht noch vorteilhaft ist. Erhöhte Toxinbelastungen werden u. a. im Fettgewebe eingelagert, was insgesamt stark belastend wirkt.

Ein älterer Organismus kann nicht mehr so gut Schadstoffe ausscheiden wie ein jüngeres Lebewesen. Es können sich im Zeitverlauf problematische Multiplikationseffekte ergeben welche die Lebensqualität reduzieren und mortale Entwicklungen haben können.

 

Die Leber- und Nierenfunktion reduzieren sich deutlich, die Metabolisierung ist eingeschränkt was zu einer deutlich erhöhten und dauerhaften bzw. ansteigenden toxischen Belastung insbesondere bei bestimmten Medikamenten führt (z. B. Einsatz von Antibiotika, Schmerzmitteln, Narkosemitteln etc.). 

 

Problematisch ist insbesondere die im Alter oftmals rückläufige Nierenfunktion, welche meist spät diagnostiziert wird. Die Abnahme der Nierenfunktion (meist Sklerosierung, Verhärtung des Organs durch Vermehrung von Bindegewebe) ist dabei eine oft typische Erscheinung welche altersbedingt einsetzt.

Da die Nieren eine entscheidende Funktion im Rahmen der Entgiftung einnehmen ergeben sich bei einer stark eingeschränkten Nierenfunktion und gleichzeitiger Gabe problematischer Medikamente toxische Kumulationen welche fatal enden können.

In derartig gelagerten Fällen dürfen lediglich Mittel eingesetzt werden, welche absolut erforderlich und deren Nutzen-Belastungsbilanz positiv sind.

 

Ebenfalls sind besonders bei älteren Tieren die sog. Kreuzreaktionen zu berücksichtigen. Ältere Tiere haben ja oft gleichzeitig mit verschiedenen Erkrankungen zu kämpfen, was den Einsatz unterschiedlicher Medikamente erfordert. Bei einer multipharmakologischen Therapie können sich aber Medikamente gegenseitig verstärken oder aber auch reduzieren, was in keinem Fall gewünscht ist. Bedenkt man nun noch die im Alter veränderte Wirkungsmechanismen von Medikamenten können bei unangepassten schulmedizinischen Medikamentierungen schnell kritische Situationen entstehen. 


Der Einsatz einiger Medikamente ist bei älteren Tieren sehr problematisch hinsichtlich der Wirkungsweise und Organbelastung

 

Leider zeigen Praxisbeispiele, dass viel zu früh, viel zu intensiv, oft unnötig und viel zu unbedacht eine massive Pharmakotherapie eingeleitet wird, was nicht heißen soll, dass altersbedingte Erkrankungen nicht behandelt werden sollen. 

Da aber nachweislich feststeht, dass bei einem geriatrischen Patienten viele Medikamente in ihrer Wirkungsweise vermindert, aber hinsichtlich der unerwünschten Nebenwirkungen erhöht sind, wäre es sinnvoll im Einzelfall über ggf. bestehende Alternativen nachzudenken. 

Auch erscheint es sinnvoll die Behandlung nicht nur symptombezogen (also klassisch schulmedizinisch) sondern ganzheitlich und individuell dem Alter und Zustand des Tieres  entsprechend aufzubauen.


Eine ganzheitliche Behandlung ist für ältere, meist multimorbide Patienten die weitaus bessere Vorgehensweise


Gerade die verschiedenen Ansätze der Naturmedizin (z. B. Homöopathie, Biochemie, Trad. Chin. Medizin/TCM, Mykotherapie, Phytotherapie, Akupunktur, Neuraltherapie etc.) ergeben oftmals ein sehr erfolgversprechendes Therapiekonzept, welches kombiniert mit einem entsprechend angepassten Ernährungs- und Bewegungsmanagement erkrankten geriatrischen Patienten eine gute Lebensqualität ermöglicht. 

Dieses ist umso wichtiger, da die meisten sich im Alter ergebenen Erkrankungen eine langfristige oft sogar dauerhafte Behandlung erfordern, die keinesfalls zu einer Verschlechterung der Lebensqualität führen sollte.


Der ganzheitliche Ansatz der Naturmedizin ermöglicht oftmals eine kombinierte Anwendung verschiedener Therapiearten, welche zusammen meist nachhaltiger und effektiver wirken.

  

Dabei lassen sich die o. a. Therapiearten oftmals auch sehr gut kombinieren, was bei multimorbiden Senioren sehr vorteilhaft sein kann.  In dem Bewusstsein, dass alle Lebewesen altern, einhergehend mit unterschiedlichen Einschränkungen, den sog. „Alters-Wehwehchen“, sollte die Ziele einer angepassten ganzheitlichen Behandlung sich wie folgt darstellen:


  1. Stärkung und Verbesserung des Immunsystems und der Vitalfunktionen
  2. Angepasste und belastungsfreie Behandlung bestehender Symptome
  3. Entlastung des Organismus durch Ausleitung bestehender Schadstoffe
  4. Bedarfsgerechtes und individuell angepasstes Ernährungskonzept
  5. Geeignetes Bewegungsmanagement bzw. Haltungskonzept
  6. Zeitlich regelmäßige Vorstellungen bei einem Tiermediziner bzw. Austausch hinsichtlich der Entwicklung des Gesundheitszustandes 

=> Verbesserung bzw. Erhaltung einer guten und akzeptablen Lebensqualität



Da es wenig Sinn macht, das eine Symptom zu Lasten anderer Symptome zu verbessern ist eine ganzheitliche Betrachtungsweise, also den Organismus in all seinen Funktionen und Funktionseinheiten zu sehen, eine sinnvolle und auch logische Vorgehensweise. 

Da dabei immer viele individuelle Komponenten berücksichtigt werden müssen gibt es keine Pauschallösungen. Jeder Fall ist einzeln zu betrachten, jedes Therapiekonzept muss individuell erarbeitet werden.

Dieses erfordert Zeit, welche im tierärztlichen Alltag leider kaum zu Verfügung steht.

Daher bieten naturmedizinisch orientierte Praxen (THP) oftmals eine gute Alternative oder Ergänzung zur Schulmedizin, besonders bei der Betreuung unserer Senioren.


Senioren sind in einer Naturheilpraxis gut aufgehoben

Ein engagierter Tierheilpraktiker(in) wird sicherlich eine optimale Lösung finden, damit Ihr in die Jahre gekommenes Tier auch im Herbst seiner Lebenszeit eine  schönes und möglichst beschwerdefreies Leben mit Ihnen verbringen kann, so dass das gemeinsame, finale Ziel heißen muss:

„Gesund Altwerden – beschwerdefrei und mit einer guten Lebensqualität“


Gemeinsam und beschwerdefrei Altwerden


Falls zum Thema Fragen bestehen sollten oder Sie „Ihren Senior“ ganzheitlich-naturmedizinisch behandeln lassen wollen können Sie uns gerne ansprechen.

 

  

Ihre Tierheilpraxis Materia Medica 

 

Kontakt:   

Tierheilpraxis Materia Medica

Thomas Freund

Tierheilpraktiker

 

Werner Hellweg 80

44803 Bochum

Telefon:
Fax:
Mobil:

0234 - 978 359 48
0234 - 978 359 49
0172 - 20 74 273

E-Mail:

tierheilpraxis@materia-medica-bo.de

 

Spechzeiten:

Mo-Di-Mi-Fr

10-13 Uhr
16-20 Uhr

Do 

10-13 Uhr

Sa

10-13 Uhr

Und nach Vereinbarung.

 

Um Wartezeiten zu vermeiden bitten wir um eine telefonische Terminabsprache.

 

Hausbesuche nach Vereinbarung. 

  

 
   
  
E-Mail
Anruf
Karte
Infos