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Informationen und Service für interessierte Tierhalter
In diesem Zusammenhang ist uns seit einiger Zeit aufgefallen, dass es offensichtlich eine nicht unerhebliche Anzahl von Tierhaltern gibt, die eine vollständige Eigenbehandlung ihrer Tiere, ohne jegliche Zusammenarbeit mit einem Tiermediziner, anstreben oder durchführen. Sicherlich gibt es hierfür verschiedene Gründe, wobei die nachfolgenden Aspekte immer wieder angeführt werden und offensichtlich ausschlaggebend für derartige Eigenbehandlungen sind.
Man kennt den Praxisalltag vieler Tiermediziner: Oftmals lange Wartezeiten, dann eine kurze, nur wenige Minuten dauernde Inaugenscheinnahme/Untersuchung. Es folgt eine ebenso kurze und vielen Tierhaltern kaum verständliche Diagnosestellung, um dann die fast traditionelle Spritze oder Medikamentengabe zu erhalten. Das Beratungsgespräch, gegebenenfalls Darlegung von Behandlungsalternativen, mögliche Entwicklungsformen der Erkrankung oder der Hinweis auf mögliche Nebenwirkungen im Zusammenhang mit der Gabe von Medikamenten etc. findet kaum oder nur in unzureichender Ausführlichkeit statt. Dieses kann, insbesondere durch unzureichende Anamnese und Diagnose, zu einem verspäteten Genesungsfortschritt oder nicht eintretender Verbesserung bis hin zu Verschlimmerungen ggf. durch Auftreten von Nebenwirkungen führen. Schnell hat sich dann ein Vertrauensverlust zum behandelnden Tiermediziner eingestellt, sodass der Gedanke sein Tier nun völlig eigenständig zu behandeln reift. Ein ehemalig praktizierender Tierarzt stellte mal die Behauptung auf, dass in einer, dem heutigen Standard ausgestatteten Tierarztpraxis (mit modernem Praxis-Equipment), dem dazugehörigen Personal und der entsprechenden Einkommensvorstellung des Praxisinhabers, 5 – 8 Minuten Zeit pro Patient aufgebracht werden kann, um die Praxis wirtschaftlich zu führen. Auf jeden Fall ist die Zeit für den einzelnen Patienten knapp bemessen, was besorgte Tierhalter kaum verstehen und akzeptieren wollen.
Sicherlich gibt es Unterschiede hinsichtlich der berechneten Behandlungskosten. Dieses lässt die GOT (Gebührenordnung für Tierärzte) auch bewusst zu, da Behandlungen im Einzelfall einen erhöhten Aufwand (folglich auch höhere Honorarforderungen) beinhalten können. Dennoch scheinen die allgemeinen tiermedizinischen Gesamtkosten insgesamt gestiegen zu sein, wobei damit nicht die erhöhten Kosten z. B. für eine bessere und technisch aufwendigere Diagnose oder aufwendige Operationen gemeint sind, die in der Vergangenheit vielleicht gar nicht möglich waren. Allerdings sollte ein Tiermediziner für eine erbrachte, gute Arbeitsleistung auch ein angemessenes Entgelt erhalten, Dumpingangebote analog der Konsumgüter-Offerten kann es unter seriösen Medizinern nicht geben. Übrigens: Als Tierheilpraktiker (THP) hat man manchmal den Eindruck, dass einzelne Tierhalter den THP für einen preiswerten B-Tierarzt halten, der ähnliche Leistungen zu einem deutlich reduzierten Preis anbietet. Dieses ist natürlich nicht richtig, weder ist ein THP ein B-Tierarzt, noch können reguläre Leistungen zu Dumpingpreisen erbracht werden – auch ein THP steht vor der Herausforderung seine Praxis wirtschaftlich führen zu müssen. Leider steht aber auch bei einigen Zeitgenossen der zurzeit wohl populäre Grundsatz „Geiz ist Geil“ ausschließlich im Focus. Dabei wird auf die Abwägung, was eine geeignete bzw. zielführende Behandlung des Tieres sein mag, verzichtet - gut ist dann was billig ist.
Hier werden Situationen angeführt, wo z. B. räumlich kein geeigneter Tiermediziner im erreichbaren Umfeld ist, oder nur die Praxis besteht zu der man aus unterschiedlichen Gründen nicht gehen möchte. Auch für naturmedizinisch-orientierte Tierhalter kann dieses zutreffen, wo es im Einzugsgebiet gegebenenfalls keinen niedergelassenen oder spezialisierten THP gibt. Bei einigen Tierhaltern lassen sich die angebotenen Sprechzeiten der ansässigen Praxen nicht mit den eigenen Arbeitszeiten überein bringen, oder die Erreichbarkeit ist erschwert, was z. B. für behinderte Tierhalter zu einem Problem werden kann.
Die am häufigsten genutzte Informationsquelle bildet heute das Internet und die dort unzähligen Foren. Dort teilen Tierhalter anderen Nutzern ihre Erfahrungen hinsichtlich der Behandlung unterschiedlicher Krankheiten mit. Oft liest man dann: „… nehme doch mal das Mittel xyz, das hat bei meinem Tier geholfen“ oder „bei der Erkrankung X wirkt immer das Mittel Y“. Selbst Hinweise auf Bezugsquellen werden teilweise mitgeliefert. Und das erfolgt alles meist ohne eine fundierte medizinische Ausbildung, praktische und vergleichbare Erfahrungen und ohne detaillierte Informationen hinsichtlich des Krankheitsbildes zu haben bzw. das Tier untersucht zu haben. Es gibt da auch Zeitgenossen, welche sich in den Foren wohl ausschließlich zum Selbstzweck engagieren; zu jedem Gesundheitsproblem haben sie die „richtigen“ Ratschläge parat. Ähnlich kann es sich bei „gut gemeinten Ratschlägen“ aus der Nachbarschaft, Freunden oder Verwandten handeln. Aber auch der Kauf eines Buches alla „Homöopathie für Tiere - leicht gemacht“ (erfundener Titel) qualifiziert den Käufer nicht zu einem Therapeuten. Für die dort gemachten Empfehlungen bedarf es vorab immer einer seriösen Anamnese und Diagnose und hierfür bedarf es eben einer medizinischen Ausbildung. Auch gilt es ja abzuwägen welche Therapieform im Einzelfall den größten Erfolg verspricht, hierfür muss man die Vor- und Nachteile unterschiedlicher Therapieformen kennen.
Eine medizinisch nicht ausgebildete Person wird kaum in der Lage sein eine erforderliche Anamnese bzw. Diagnose zeitgerecht zu erstellen. Insbesondere die Komplexität und Verflechtung einzelner Erkrankungen lassen dieses nicht zu. So wird dann oft aufgrund eines beobachteten Symptomes eine Behandlung eingeleitet, die aber unzureichend oder gar falsch sein kann und dem Tier eher schadet als hilft. Ein beobachtetes Husten kann andere Ursachen haben als die vielleicht vermutete Bronchitis und auch für einen Durchfall gibt es unterschiedliche Gründe. Durch eine falsche Beurteilung der aktuellen Erkrankung kann ein zeitlicher Verzug hinsichtlich Einleitung einer erforderlichen Behandlung mit fatalen Folgen entstehen. So können Erkrankungen verschleppt oder aus akuten chronische Erkrankungen werden, die dann deutlich schwieriger oder gar nicht mehr zu behandeln sind. Welcher Nichtmediziner kann eine primäre von einer sekundären Erkrankung unterscheiden und ab wann ist eine Erkrankung als chronisch zu beurteilen?
Irrglauben, dass diese Medikamente ja keine schädlichen Nebenwirkungen haben und man sie daher „mal so probieren kann“. Da viele derartige Medikamente auch ohne Indikationsnachweis von jedermann gekauft werden können und sich das Internet als ein wahrer Bezugstempel darstellt, werden schnell mal Globuli, Heilkräuter oder Tabletten beschafft und Wuffi oder Miezi verabreicht. Oftmals werden die dabei vorgenommenen Dosierungen rein willkürlich vorgenommen, was entweder an fehlenden Anleitungen oder dem „Eigenverständnis des Selbsttherapeuten“ liegt. Auch ist es nicht leicht für einen „Nichtmediziner“ zwischen geeigneten und unbrauchbaren Medikamenten zu unterscheiden. So ist der Kauf eines Medikamentes in „Apothekenqualität“oder „Laborqualität“ schnell getätigt, weil man ja glaubt, „etwas Gutes erworben zu haben“. Insofern lassen sich beispielsweise immer wieder Abnehmer für überaltertes oder in ungeeigneter Konzentration hergestelltes „Kolloidale Silber“ finden, die im Einzelfall dem Tier schaden können. Medikamente aus der Phytotherapie (z. B. Uncaria tomentosa –Katzenkralle) werden mit Getreide oder anderen pflanzlichen aber unwirksamen Bestandteilen gestreckt, was die an sich gute Wirksamkeit dieses Medikamentes deutlich verringert. Einfache kombinierte Vitamin/Mineralien-Präparate werden als wirksame Medikamente für komplexe Erkrankungen verkauft. Oder für Menschen konzipierte Medikamente werden einfach auf das Tiergewicht herunter gerechnet und verabreicht, ohne die besondere Physiologie des Tieres zu kennen und zu beachten. Eine seriöse Beratung vor dem Bezug vieler „Internet-Medikamente“ ist fast nie möglich oder wenn nur unzureichend. Ein weiteres Problem bildet die Auswahl des geeigneten Medikamentes. Für eine bestimmte Erkrankung gibt es oft eine Vielzahl von unterschiedlichen Mitteln. Das richtige heraus zu finden ist selbst für einen erfahrenen Therapeuten nicht einfach. Aus diesem Grund werden nicht selten gleich verschiedene Medikamente zusammen verabreicht, getreu dem Motto: „eins wird schon helfen“. Es gibt aber nicht wenige Medikamente, welche sich gegenseitig behindern und unter gar keinen Umständen zusammen verabreicht werden dürfen.
Nicht umsonst steht in den Beipackzetteln schulmedizinischer sowie auch naturmedizinischer Medikamente der Hinweis, bei Fragen oder Problemen den behandelnden Therapeuten (oder Apotheker) anzusprechen. Zwar wissen viele Menschen mittlerweile, dass es bei der Verabreichung von homöopathischen Medikamenten zu Erstverschlimmerungsreaktionen kommen kann. Aber wie dürfen diese aussehen, wie lange bestehen bleiben und gilt dieses auch für Medikamente aus der TCM (Traditionelle Chinesische Medizin) für die Myko- oder Phytotherapie etc. Ab wann sollte sich ein Behandlungserfolg einstellen, wie lange müssen im Einzelfall Medikamente gegeben werden – auch diese Fragen kann sich kaum ein Nichtmediziner beantworten. Gerade bei naturmedizinischen Therapien sind die Vergabeformen der eingesetzten Medikamente und die Dauer ihres Einsatzes von entscheidender Bedeutung.
Gerne helfen wir Ihnen bei der Wahl einer geeigneten Therapie oder Behandlungsform. Sie können uns hierzu immer gerne ansprechen oder per Mail Kontakt aufnehmen. Bitte verstehen Sie uns aber auch als verantwortungsbewusste und seriöse Tiermediziner, die keine Empfehlungen in Unkenntnis erforderlicher Informationen abgeben werden.
Hierzu lässt sich abschließend der von uns gelebte Codex zitieren:
„In dubio pro animale“
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Kontakt: Tierheilpraxis Materia Medica Thomas Freund Tierheilpraktiker
Werner Hellweg 80 44803 Bochum
Spechzeiten:
Und nach Vereinbarung.
Um Wartezeiten zu vermeiden bitten wir um eine telefonische Terminabsprache.
Hausbesuche nach Vereinbarung.
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