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Das Cauda-Equina-Syndrom bei Hund und Katze

- Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten


Was ist das Cauda-Equina-Syndrom?


Das Cauda-Equina-Syndrom (CES) ist eine neurologische Erkrankung, bei der die Nervenwurzeln am Ende des Rückenmarks, in der sogenannten Cauda equina, komprimiert, gereizt oder geschädigt werden. 

Die Cauda equina ist eine Ansammlung von Nervenwurzeln, die vom unteren Ende des Rückenmarks bis zum Kreuzbein verlaufen. Sie erinnert in ihrer Form an einen Pferdeschwanz (lateinisch cauda equina) und ist für die Nervenversorgung von Beinen, Blase, Darm und Genitalbereich zuständig. 

Bei Tieren tritt das CES besonders häufig bei Hunden auf, seltener bei Katzen. 

Es handelt sich um eine schmerzhafte, oft fortschreitende Erkrankung, die unbehandelt zu neurologischen Ausfällen und Inkontinenz führen kann. Dabei wird die Lebensqualität und -freude deutlich reduziert, man sieht den Tieren oftmals deutlich an, dass sie leiden.


Tiere mit unbehandelten CES leiden sehr!


Welche Tierarten sind betroffen?

Hunde: Häufig betroffen, insbesondere große Rassen.
Katzen: Deutlich seltener, meist in Verbindung mit Trauma oder Bandscheibenvorfällen.

Das andere Tierarten an CES erkranken ist aus heutiger Sicht eher unwahrscheinlich.
Es gibt bei den Hunden disponierte Rassen, welche häufiger diese Erkrankung zeigen. 
Darunter sind größer werdende Rassen gefährdet, wie

  • Deutscher Schäferhund
  • Labrador Retriever
  • Golden Retriever
  • Belgischer Schäferhund (Malinois)
  • Rottweiler
  • Boxer
  • Bernhardiner
  • Dobermann  

CES disponierte Hunderassen


Schätzungen zufolge erkranken etwa 3–7 % aller Hunde im Laufe ihres Lebens an einer Form des lumbosakralen Übergangssyndroms (inkl. CES), wobei:
Bei großen Rassen ist die Inzidenz deutlich höher, v. a. bei genetischer Disposition (z. B. Schäferhunde, Retriever). 

Bei Deutschen Schäferhunden zeigen sich bis zu 20 % im Alter degenerative lumbosakrale Veränderungen. Häufig betroffen sind Hunde ab 5 Jahren.

Bei Katzen tritt diese Erkrankung sehr selten auf (CES tritt bei Katzen deutlich unter 1 % auf) Wenn sie auftritt dann sind meistens Traumata (z. B. Autounfälle, Stürze), weniger degenerative Prozesse die Ursache hierfür. Bei Katzen gibt es keine rassespezifischen Prädispositionen.

 Hunde erkranken am CES deutlich häufiger als Katzen

 

Ursachen des Cauda-Equina-Syndroms


Die Ursachen des CES können vielseitig sein oder auch kombiniert auftreten.


  • Degenerative lumbosakrale Stenose (DLSS) – häufigste Ursache beim Hund. (Verengung des Wirbelkanals)
  • Bandscheibenvorfälle (Diskopathien)
  • Angeborene Missbildungen der Wirbelsäule
  • Wirbelsäulenverletzungen / Traumata
  • Entzündliche Prozesse im Wirbelsäulenbereich
  • Spondylose deformans (Verknöcherungen der Wirbelgelenke)
  • Tumore oder Geschwüre im Bereich der Wirbelsäule
  • Instabilität oder Fehlbildungen im Lumbosakral Bereich


Spezifische Symptome beim CES


Die nachfolgend aufgeführten Symptome können einzeln sowie kombiniert auftreten. Auch kann die Intensität der Symptome sehr unterschiedlich sein, wobei im unbehandelten Fall eine deutliche Verschlimmerung im Zeitverlauf auftreten kann.


  • Schmerzen im unteren Rückenbereich (besonders beim Aufstehen, Springen, Treppensteigen) oft mit Schmerzäußerungen
  • Lahmheit der Hintergliedmaßen
  • Schwacher oder unkoordinierter Gang
  • Sensibilitätsstörungen an den unteren Extremitäten
  • Kauen an Schwanz oder Hinterläufen
  • Harn- oder Kotinkontinenz

  Inkontinenz – bei fortgeschrittener CES möglich. 

Hilfsmittel werden von vielen Tieren meist schlecht oder gar nicht akzeptiert
 

 Muskelschwund (Atrophie) der Hintergliedmaßen

  • Schwanzschwäche oder -lähmung
  • Unwilligkeit zu Bewegung
  • Vermehrtes Abschleifen der hinteren Krallen
  • Impotenz

  Symptome des CES


Diagnostik


Um eine zweifelsfreie Diagnostik zu erhalten ergeben sich die nachfolgend aufgeführten Möglichkeiten/Maßnahmen:


  • Klinische Untersuchung und neurologischer Status
  • Röntgenaufnahmen der Lendenwirbelsäule
  • CT oder MRT zur Darstellung der Nervenstrukturen
  • Myelographie (Kontrastmitteluntersuchung)
  • Elektromyografie (EMG) in Spezialfällen

 Computertomographie (CT) und Magnetresonanztomographie (MRT)

Möglichkeiten der CES-Diagnostik


Behandlungsmöglichkeiten


Die nachfolgend aufgeführten Behandlungsmöglichkeiten zeigen schulmedizinische und naturmedizinische Therapien sowie auch begleitende und ergänzende Maßnahmen der Tierphysiotherapie.
Während die naturheilkundliche Behandlung und Physiotherapie darauf zielt Schmerzen zu lindern, Entzündungen zu reduzieren, die Beweglichkeit zu verbessern und die Nervenregeneration zu fördern setzt die Schulmedizin Schmerzmittel (NSAR/NSAID) ein oder führt Operationen (Laminektomie) durch, was aber nicht in jedem Fall möglich (Vorerkrankungen, Alter, besondere Narkoserisiken etc.) und auch relativ kostenaufwendig (ab 2.500 € ohne Kosten der Nachsorge) ist.

Schmerzmittel oder Operation – oftmals Ansätze der Schulmedizin


Bei den Naturmedizinischen Therapiemöglichkeiten können verschiedene Ansätze oder Kombinationen eingesetzt werden. Insbesondere Maßnahmen aus


  • der TCM (Traditionell Chinesische Medizin),
  • der Phytotherapie (Pflanzenheilkunde),
  • der Homöopathie,
  • der biochemischen Therapie,
  • die verschiedenen Akkupunkturverfahren,
  • der Magnetfeldtherapie und Laserbehandlung.



Naturmedizinische Therapieformen – Möglichkeiten der CES-Behandlung


Aber auch spezielle Nahrungsergänzungsmittel (z. B. MSM, Omega 3+6 Fettsäuren, Vitamin B Komplex etc.) können einen Beitrag zur Symptomreduzierung leisten und sollten nicht vergessen werden – sprechen Sie hierauf Ihren Therapeuten an. Begleitende Behandlungen können durch fachkundige Tierchiropraktiker und Tierphysiotherapeuten durchgeführt werden.
Ziele der o. a. Behandlungsmöglichkeiten sind u. a.:


  • Schmerzreduktion
  • Maßnahmen zur Entzündungshemmung
  • Verbesserung der Durchblutung (auch im Nervengewebe)
  • Auflösung von Verspannungen und temporären Lähmungen
  • Stimulierung neurologischer Funktionen
  • Mobilisierung blockierter Wirbelgelenke
  • Entlastung des Nervengewebes
  • Muskelaufbau und Koordinationstraining


Prognose


  • Leichte bis mittelschwere Fälle: Mit konsequenter konservativer Therapie (inkl. Naturmedizin) oft gut behandelbar.
  • Schwere Fälle mit Lähmung/Inkontinenz: Prognose vorsichtiger, oft OP erforderlich.
  • Ein früher Therapiebeginn verbessert die Aussichten erheblich.
  • Langzeitbetreuung ist oft notwendig, insbesondere bei chronischen Verläufen.


Fazit


Das Cauda-Equina-Syndrom ist eine ernsthafte, aber behandelbare Erkrankung – insbesondere, wenn sie frühzeitig erkannt wird. 

Die naturmedizinische Therapie bietet zahlreiche Optionen zur Schmerzlinderung und Funktionsverbesserung. 

Eine Kombination verschiedener Therapiearten und gezielter Ernährung kann oft erstaunliche Erfolge bringen, besonders in leichten bis mittelschweren Fällen. 

Dabei kann oftmals die Lebensqualität deutlich verbessert werden, was ja letztendlich das primäre Ziel sein sollte. 

Wichtig ist dabei eine fachkundige Begleitung durch einen Tiermediziner mit naturheilkundlicher Ausbildung und Erfahrung.
Wenn Sie Fragen zum Thema haben oder eine naturmedizinische Behandlung in Betracht ziehen können Sie uns gerne ansprechen.

 

Verbesserung und Stabilisierung der Lebensqualität erzeugt Lebensfreude
- ein Ziel das uns am Herzen liegen sollte

 


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